Geschichte von Oberbrechen

Die ältesten steinzeitlichen Funde in der Oberbrechener Gemarkung lassen sich der Michelsberger Kultur (5. und 4. Jahrtausend v. Chr.) zuordnen.

Östlich von Oberbrechen im sogenannten „Großen Wald“ findet sich eine Gruppe von rund 60 Hügelgräbern aus der Hallstattzeit. Direkt daneben liegen die Reste einer rechteckigen offensichtlich zu militärischen Zwecken angelegten Wallanlage, „Alteburg“ genannt. Im 19. Jahrhundert und im 20. Jahrhundert ging man wegen der Form und der relativ guten Erhaltung davon aus, dass es sich um eine frühneuzeitliche Schanzanlage handeln müsse. Untersuchungen aus dem Jahr 1999 und zum Teil bei Raubgrabungen aufgefundene Münzen legen jedoch eine Errichtung der Anlage zu römischer Zeit nahe. Sichere Erkenntnisse liegen bislang jedoch nicht vor.

In der ersten urkundlichen Erwähnung des Orts in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch aus dem Jahr 772 ist von „Brachina“ die Rede, ohne Unterscheidung zwischen Ober- und Niederbrechen. Der 910 erwähnte Fronhof Brichene lag aber mit Sicherheit im Gebiet des heutigen Oberbrechens. Damals ging er an Konrad Kurzbold über, der die Einnahmen für seine Stiftsgründung in Limburg verwenden sollte. Ab diesem Zeitpunkt gehörte Oberbrechen zur Herrschaft Limburg. Im Jahr 1344 wurde der Ort zunächst zur Hälfte an Kurtrier verpfändet, bevor er 1420 wie die gesamte Herrschaft Limburg ganz an das damalige Erzbistum Trier fiel.

Spätestens 1148 besaß der Ort eine Kirche. 1652 wurde das im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Gotteshaus neu erbaut und den Sieben Schläfern von Ephesus gewidmet. Nach einer mehr als 20-jährigen Bauphase war 1737 eine Erweiterung der Kirche fertiggestellt. Nach erneut rund 30-jähriger Vorbereitung begann, nach den Plänen der Frankfurter Architekten Hans (1872–1952) und Christoph Rummel (1881–1961), der dritte Erweiterungsbau, der im gleichen Jahr (1933) fertiggestellt wurde.[3]